Montag, 8. September 2014

Zinndraht - Schmuck

Die Kunst, mit silberhaltigem Zinndraht Kleidung und Taschen zu verzieren und Schmuck herzustellen hat in Sápmi (Lappland) eine lange Tradition. Das Material für diesen besonderen Schmuck ist heute noch beinahe das Gleiche, wie vor mehr als hundert Jahren:


Ein fein gezogener Zinndraht, mit einem Anteil von 4% Silber, wird um eine "Seele" gewickelt, heutzutage ist das eine stabile Kunstfaser. Wichtig bei Allergien: der Zinndraht ist nickelfrei!
Der Draht wird zugeschnitten und zu einem der vielen unterschiedlichen Mustern verflochten. Je nach Design werden unter dem Flechten einzelne Silber oder Glasperlen mit hinein geflochten, aber auch Rentierlederstreifen können in die Gestaltung mit einbezogen werden.
Das feine Zinndrahtgeflecht wird anschließend auf einen schmalen Streifen aus weichem Rentierleder aufgenäht.


Ganz viele kleine, beinahe unsichtbare Stiche sind notwendig, damit das Geflecht am Ende auf dem Leder zu schweben scheint.


Der Verschluss wird aus einer Schlaufe aus Rentierleder an dem einen Ende des Armbands und einem Knopf aus handgeschnitzem Rentiergeweih am anderen Ende, gestaltet. Jeder Knopf ist ein Einzelstück, einmalig in Farbe und Form ...


Das weiche, aber robuste Leder schmiegt sich angenehm um den Arm, 
zart und dennoch ausdrucksstark...


Von A - wie Anflechten bis Z - wie Zusammen - nähen: der Entstehungsprozess meiner Armbänder ist reine Handarbeit. Meine Quelle für die traditionellen Materialien meiner "touched by the north"- Sámi - Armbänder liegt in Nordschweden.

PFELGE - TIPS:


Ein paar wichtige Pflegetips für alle, die ihren Zinndrahtschmuck lieben:

Bewahre ihn in eingewickelt einem Tuch auf, besonders, wenn er neben anderen Metallen liegt.

Zinn dunkelt mit der Zeit etwas nach, das ist einfach so. Wenn man seinen Schmuck länger trägt, stößt man mit dem Armband hier und da an, der Zinn flacht etwas ab. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Jetzt kommt der Silberanteil ins Spiel: das Silber bewahrt den "Lüster", den Glanz deines Armbands. 

Nimm das Armband ab:
-  wenn du duschen gehst, das Leder wird sonst hart und verliert seine Geschmeidigkeit.

-  wenn du Arbeiten erledigst, bei denen es Schmutz gibt. Dann setzt sich kein Schmutz zwischen das Geflecht.

- wenn du Hausarbeiten/ Putzarbeiten/Gartenarbeiten erledigst. Weder Putzmittel, Gartenerde noch der feinste Kuchenteig macht dein wirklich Armband schöner....

- wenn du Sport machst oder eine Tätigkeit, bei der du sehr ins Schwitzten kommst. Schweiß schadet auf die Dauer dem Leder, das merkt jeder, der ein ledernes Uhrenarmband trägt. Auch wenn das Armband im Gegensatz zu einem Uhrarmband nicht so enge getragen wird, es leidet, wenn du ins Schwitzen kommst. Ausserdem sollte man beim Sport ohnehin besser keinen Schmuck tragen, damit man nirgends hängen bleiben kann.

- wenn du schlafen gehst. 

Wenn du diese Tipps beherzigst und dein Armband wie ein Schmuckstück behandelst, es gerne aber mit Sorgfalt trägst, hast du lange Freude daran!